
IDEE UND KONZEPT DER AUSSTELLUNG
Ikonografie: Kunst und Tradition
Die Idee zu diesem Projekt über die Darstellung der himmlischen Wesen in verschiedenen Zeitepochen und Kulturen, entstand aus den Forschungen und Studien einer Gruppe von italienischen Künstlern. Die gemeinsame Bearbeitung des Themas mündete schließlich in der Produktion zahlreicher Kunstwerke, die in einem Katalog vorgestellt werden und in dieser multimedialen Ausstellung bewundert werden können. Für die Ausstellung in Düsseldorf ist es uns gelungen, mit Luisa del Campana und Michael Franke zwei weitere zeitgenössische Künstler zu gewinnen, die eine kleine Auswahl ihrer Werke zum Thema der Engel zur Verfügung gestellt haben.
Dieses außergewöhnliche Projekt beschränkt sich aber nicht nur auf die künstlerische Darstellung der Engel, sondern präsentiert mit einer Reihe von Vorträgen, mit kleinen Filmbeiträgen und im Rahmen von Führungen durch die Ausstellung noch weitere Ergebnisse der Erforschung dieses kulturübergreifenden Themas, wobei wir schwerpunktmäßig die unterschiedlichen Symbole und Traditionen der „Bürger des Himmels“ beleuchten.
Die Vorträge handeln zum Teil von den ältesten Schriften, die über die Engel existieren: beginnend mit den biblischen Zeugnissen, den Propheten und den großen Autoren der Vergangenheit. Sie werden als himmlische, immaterielle und geistige Wesen beschrieben, die in einer Hierarchie organisiert sind, die gleichzeitig eine spirituelle Leiter ist. Ihre Namen, Farben, Attribute und spezifischen Darstellungen beschreiben dabei ihre Eigenschaften, Natur und Funktion in der universellen Ökonomie.
Eine Zielsetzung der Künstlergruppe war es, zu traditionellen und ursprünglichen Aspekten der Kunst zurückzukehren.
Hier ist es nicht die Phantasie des Künstlers, die das Design, das Thema und die Farben neu erfindet. Der Künstler stellt sich vielmehr in den Dienst einer Tradition, um eine bestimmte Wirklichkeit in der Form und gemäß einem traditionellen Kanon darzustellen, eine Wirklichkeit, die zu einer informellen, immateriellen und übersinnlichen Welt gehört.
Unsere Künstlergruppe versucht hierbei trotz allem einen modernen Weg zu gehen, um den immer aktuelleren und drängenderen Herausforderungen einer ikonografischen und sakralen Kunst unserer Zeit zu begegnen. Lebendig.

AUSSTELLUNG
Geschichte und Symbolik
Ein großer Teil der ausgestellten Werke bezieht sich auf die traditionelle christliche Ikonographie, die die unterschiedlichen Eigenschaften der himmlischen Wesen sehr genau studiert und in Bilder umgesetzt hat. Wie allgemein bekannt, wurden insbesondere in der christlichen Kunst im Laufe der letzten zwei Jahrtausende zahlreiche Werke geschaffen, die diese Engelsgestalten darstellen, die am Heilsplan Gottes in der Geschichte der Menschheit teilhaben.
In der Ausstellung sind bedeutende Engel mit bekannten Namen zu sehen, wie die berühmten Erzengel Michael, Gabriel und Raphael, sowie Darstellungen einzelner Engel und der sogenannten Engelschöre. Diese Werke basieren auf den Schriften und Visionen der Propheten des Alten Testaments, insbesondere Mose, Jesaja, Ezechiel, Daniel und den Psalmen König Davids. Einige der Werke sind von der Tradition der griechisch-orthodoxen und russischen Ikonen inspiriert, in denen auch Johannes der Täufer und die Sophia als geflügelte Engel dargestellt werden.
Besonderes Augenmerk wurde auch auf die islamische Tradition gelegt, in der diese himmlischen Wesen oft mit flügelartigen, leichten und blitzschnellen Formen, mit Musikinstrumenten und blumengeschmückten Gewändern dargestellt werden. Darüber hinaus fehlen nicht Werke, die von der mesopotamischen Religionskultur, dem Mazdaismus und den geflügelten Boten der griechisch-römischen Antike inspiriert sind.
Viele dieser Werke sind Kopien von Originalen. In diesem Zusammenhang sollte man nicht vergessen, dass in der Theologie der orthodoxen Ikonen die Unterscheidung zwischen Originalen, Varianten oder Kopien keinen Sinn ergibt, da jede ein Abbild darstellt, das dem Prototyp ähnelt (gemäß dem Zweiten Konzil von Nicäa im Jahr 787): Die Ikone nimmt am Prototyp teil, weil sie die Person darstellt und ihren Namen trägt, und führt somit zum Prototyp selbst und zu seiner Gegenwart. (EVDOKIMOV, 2009; IDEM, 2017; PALAMIDESSI, 2015; USPENSKIJ-LOSSKIJ, 2007)
In anderen ausgestellten Werken hingegen versuchen die soliden Grundlagen der Tradition mit Innovationen zu interagieren, um einen neuen Weg zu beschreiten, der dem Bedürfnis nach Schönheit und Heiligkeit für die Frau und den Mann des dritten Jahrtausends gerecht wird. Überlegungen und Experimente, die erst am Anfang stehen, ein fortlaufender Prozess…
Engel - eine multimediale Austellung
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