Tav37-p95

Mehrhändige Ausführung im ikonografischen Atelier in La Spezia

HEILIGER JOHANNES DER VORLÄUFER, ENGEL DER WÜSTE

Holztafel, die mit der Schleiftechnik bearbeitet wurde, um den konvexen Effekt zu erzielen, Eitempera mit Naturpigmenten und reines Blattgold

Das Werk ist eine freie Interpretation einer russischen Ikone aus dem 16. Jahrhundert aus dem Solowetzky-Kloster, die in Moskau aufbewahrt wird. Der Täufer wird auch geflügelt als Bote Gottes dargestellt, der das von Maleachi prophezeite Kommen Christi ankündigt (Lk. 7,27; Mt. 11,10). Zu seinen Füßen, unten links, befindet sich eine Axt, mit der man eine Palme fällen könnte, wobei dieses symbolische Bild an seine Predigt erinnert: „Tragt Früchte, die der Umkehr würdig sind (…) Die Axt ist schon an der Wurzel der Bäume; darum wird jeder Baum, der nicht gute Früchte trägt, abgehauen und ins Feuer geworfen“ (Mt. 3,9-10). Auf der teilweise aufgerollten Schriftrolle, die der Täufer zeigt, ist in der Übersetzung aus dem Altgriechischen zu lesen: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe“ (Mt 3,1-2). Dies sind die Worte, die Johannes der Täufer sprach, als er in der judäischen Wüste zu predigen begann. In der orthodoxen Liturgie vom 29. August (Vesper, Tropen des heiligen Germanus von Konstantinopel) wird der Täufer so gefeiert: „Wie soll ich dich nennen, oh Prophet? Engel, Apostel und Märtyrer? Engel, weil du wusstest, wie man als unkörperliches Wesen lebt. Apostel, weil du den Heiden gepredigt hast. Märtyrer, weil du enthauptet wurdest, um für Christus zu zeugen“.

Taf. 37 Katalog p. 94

Engel - eine multimediale Austellung

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