Tav30-p87

Mehrhändige Ausführung im ikonografischen Atelier in Massa

ERZENGEL GABRIEL

Holztafel, Eitempera mit Naturpigmenten und reines Blattgold

Die Tafel ist inspiriert von einem Detail einer prächtigen byzantinischen Ikone, die um 1400 auf Zypern für das orthodoxe Kloster Agios Ioannis Lampadistis angefertigt wurde und Christus als Richter zwischen zwei Engeln abbildet. Oben links und rechts befinden sich Inschriften mit dem Namen des Erzengels Gabriel und auf der Weltkugel, die der Erzengel mit verschleierten Händen hält, der Name von Christus IC XC. Dies ist eine Abkürzung des Namens Christi, die als Christogramm bekannt ist und häufig in orthodoxen Ikonen erscheint. Nach der Theologie der Ikone hat das Anbringen eines göttlichen Namens auf der Tafel eine bestimmte Bedeutung. Denn wie bereits erwähnt, ist bekanntlich die Ikone nicht das Urbild, sondern sie gleicht dem Urbild und führt zu diesem hin, weil sie die göttliche Person darstellt und ihren Namen trägt: „Die Ikone ist durch den Namen Gottes und durch die Namen der Freunde Gottes, d.h. der Heiligen, geheiligt“, erklärt der heilige Johannes von Damaskus [Diskurse, II,14], und deshalb erhält sie die Gnade des göttlichen Geistes“. (USPENSKIJ, 1995, p.85) Bemerkenswert ist auch die Technik, mit der der Heiligenschein durch Punzen erzeugt wurde.

Taf. 30 Katalog S. 87

Engel - eine multimediale Austellung

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