Tav14-p71

Maria Roberta Valesi

DIE GEBURT JESU CHRISTI

Holzplatte, Eitempera und reiner Goldgrund

Auch dieses Werk ist die Abschrift einer Ikone der Nowgoroder Schule (um 1475) aus der Festtagsordnung der Ikonostase in der Kirche St. Nikolaus in Gostinopol’e bei Nowgorod. Sie wird in Vicenza in den Galerien des Palazzo Leoni Montanari (Sammlung der Banca Intesa) aufbewahrt. Die Weihnachtsikone wird von einem Berg beherrscht, einem Symbol der Erhebung und der Verwirklichung im Göttlichen. In der Ikone ist er der Ort, an dem sich der Abstieg des Wortes vollzieht. Die Felsen erheben sich, um das Himmelreich zu berühren, in dem sich die Halbkugel des Lichts befindet, aus der ein dreifacher Strahl, Symbol der Dreifaltigkeit, in die Mitte der Komposition herabsteigt. Wenn man ein Kreuz über dieses Bild zieht, findet man in der Mitte, in perfektem Goldenen Schnitt, die Figur des Kindes, das in Windeln gewickelt in einer Krippe in einer dunklen Höhle liegt. Diese Dunkelheit kündigt den Abstieg des Wortes in die Hölle an; doch in dieser Dunkelheit leuchtet das wahre Licht. Die Engel bringen den Hirten nicht nur die Botschaft, sondern nehmen auch am Mysterium der Erlösung teil.

Taf. 14 Katalog S. 71

Engel - eine multimediale Austellung

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